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„Eine faire Zukunft für die Seefahrer“

Unter dem Motto „Eine faire Zukunft für die Seefahrer“ steht der heutige „Internationale Tag des Seefahrers“. Aus diesem Anlass weisen die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Dr. Karin Kammann-Klippstein, und ihre Amtsvorgängerin und derzeitige Goodwill-Botschafterin der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO, Monika Breuch-Moritz, auf die Bedeutung der Seeleute für die Wirtschaft und die Gesellschaft sowie den Umweltschutz auf See hin. 

„Corona hat deutlich gemacht, dass die weltweite Versorgung der Bevölkerung gefährdet gewesen wäre, wenn die Seeleute ihre wichtigen Aufgaben nicht trotz aller widriger Umstände so hervorragend und mit so viel Pflichtbewusstsein ausgeführt hätten“, betont die Präsidentin der zentralen maritimen Behörde Deutschlands. Sie weist – wie schon anlässlich des Tags des Seefahrers 2020 – darauf hin, dass Seeleute endlich als systemrelevant anerkannt werden müssen. „Zukünftig müssen Seefahrer in Fällen einer Pandemie medizinisch bevorzugt behandelt werden“, fordert Dr. Kammann-Klippstein. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die erforderlichen Besatzungswechsel von Seeleuten uneingeschränkt durchgeführt werden können, um sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Sicherheit der Schifffahrt unerträgliche Zustände wie 15-monatige Dienstzeiten an Bord zu vermeiden. Seeschifffahrt ist das Rückgrat der Weltwirtschaft, gerade auch für Deutschland als wichtige Exportnation. Daraus ergebe sich sowohl die Systemrelevanz der Seeleute als auch die Bedeutung von Seehäfen und deren seeseitige Verbindungen als kritische Infrastrukturen.

1,2 Millionen Seeleute auf rund 55.000 Handelsschiffen weltweit sorgen unter anderem dafür, dass die globalen Warenströme fließen. Die Corona-Pandemie konfrontiert die Seeleute mit deutlich erschwerten Arbeitsbedingungen, die mit Unsicherheiten und Schwierigkeiten sowohl in Bezug auf Hafenzugang, Nachschub, Besatzungswechsel und Rückführung als auch mit administrativen Verfahren verbunden sind, um den Betrieb der Schiffe aufrecht zu erhalten.

Deutschland erkenne und honoriere die Leistungen der Seefahrer, indem es unter anderem sehr frühzeitig in der Corona-Pandemie Crewwechsel erlaubt hat. Auch habe Deutschland den Crews vor der Rückführung in ihre Heimatländer den Aufenthalt bis zur Ausreise ermöglicht. Darüber hinaus hat Deutschland früh und unbürokratisch die Verlängerung von Befähigungs- und Schiffszeugnissen festgelegt. Auch die Hafenkontrollregime akzeptieren bis auf Weiteres die so verlängerten Dokumente.

Auch die Goodwill-Botschafterin der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (International Maritime Organisation – IMO) und scheidende Vizepräsidentin der Zwischenstaatlichen Ozeanographische Kommission (Intergovernmental Oceanographic Commission – IOC), Monika Breuch-Moritz, unterstreicht die Rolle qualifizierter Seeleute für den internationalen Warentransport, aber ebenso für den Umweltschutz auf See und damit für eine nachhaltige Entwicklung überall auf der Welt. „In der IMO werden aus wissenschaftlichen Erkenntnissen weltweit verbindliche Sicherheits- und Umweltvorschriften abgeleitet und verabschiedet. Seeleute sorgen dafür, dass diese Regeln auch eingehalten werden, oft unter schwierigsten Bedingungen. Dafür gebührt ihnen Dank und Respekt.“

Am Ende der diplomatischen Konferenz der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation in Manila 2010 erklärte die IMO zusammen mit den Vereinten Nationen den 25. Juni zum internationalen Tag des Seefahrers. Ein gesteigertes Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Belange und Leistungen der Seeleute und des internationalen Seehandels, ein deutliches Signal an die Seeleute, dass ihre Arbeit anerkannt und geschätzt wird und forcierte Anstrengungen auf regulatorischer Ebene, damit Seeleute ihre Dienste gut und sicher anbieten und durchführen können, sind die Ziele des Tages. Als Folge der Belastungen der Schiffsbesatzungen durch die Corona-Pandemie rief die IMO das Jahr 2021 als Aktionsjahr für Seeleute aus. Der Weltschifffahrtstag am 30. September 2021 steht unter dem Motto „Seeleute: Im Zentrum der Zukunft der Schifffahrt“. JPM