Havila Kystruten AS: Refinanzierung sichert künftige Entwicklung
Die norwegische Reederei Havila Kystruten hat eine umfassende Vereinbarung zur Refinanzierung ihrer ausstehenden Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 456 Millionen Euro getroffen. Das wurde am 18. November an der Osloer Börse bekannt gegeben. Durch die Finanzierung mit einer Laufzeit von 15 Jahren soll die Planungssicherheit und Handlungsspielraum für den weiteren Betrieb und die Entwicklung der Küstenroute zwischen Bergen und Kirkenes gewährleistet werden.
Die Transaktion soll bis zum 25. November 2025 abgeschlossen sein. Sie deckt alle Anleiheverbindlichkeiten und Gesellschafterdarlehen des Unternehmens ab, ohne dass neues Eigenkapital ausgegeben wird. Die neue Lösung refinanziert etwa 331 Millionen Euro an besicherten vorrangigen Anleihen und etwa 116 Millionen Euro an unbesicherten Gesellschafterdarlehen. Nach Abzug der Transaktionskosten verschafft die Lösung dem Unternehmen eine zusätzliche Liquidität von rund vier Millionen Euro, heißt es in einer Pressemitteilung der Reederei. Die effektiven Zinskosten des Unternehmens werden von bisher zweistelligen Werten auf rund zehn Prozent gesenkt, mit der Option, den Vertrag ab dem dritten Jahr ganz oder teilweise zu kündigen.

„Mit dieser Vereinbarung erhalten wir eine langfristige und besser planbare Finanzierungslösung, die unsere Finanzierungskosten erheblich senkt. So können wir uns ganz auf das konzentrieren, was wir am besten können: die Erfüllung des Auftrags, den wir von den norwegischen Behörden erhalten haben, und das Angebot unvergesslicher Erlebnisse entlang der norwegischen Küste für Gäste aus aller Welt“, so Havila Voyages CEO Bent Martini.
Die Refinanzierung ist als 15-jähriger Finanzierungsleasingvertrag strukturiert, der von einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Havila Holding AS, dem Mehrheitseigner des Unternehmens, bereitgestellt wird. Der Vertrag ist sowohl auf die Einnahmequellen von Havila Voyages als auch auf den Restwert der Schiffe zugeschnitten.
Die Refinanzierung tilgt vollständig die bestehenden Anleiheverbindlichkeiten, die im Januar 2027 fällig werden, sowie bestehende Gesellschafterdarlehen, die 2027 und 2028 bedient werden müssen. Darüber hinaus stellt sie sicher, dass Havila Voyages für die gesamte Restlaufzeit seines aktuellen Staatsvertrags mit den norwegischen Behörden vollständig finanziert ist. Havila Voyages sieht die neue Vereinbarung als eine Lösung, die zu einem späteren Zeitpunkt optimiert oder refinanziert werden kann, sobald der operative Aufbau weiter fort geschritten ist und sich das Geschäftsmodell auf dem Markt weiter bewährt hat. JPM
Foto: Havila Voyages



