Projekt muss erneut vom Storting geprüft werden – Bau des Stad-Schiffstunnels hängt an seidenem Faden
Nachdem die Frist zur Einreichung des ersten Angebots im Ausschreibungsverfahren für den Bau des Stad-Schiffstunnel am 10. Juni abgelaufen war, haben die nach dem im Zuge der Präqualifikation im März dieses Jahres erfolgten Rückzug von zwei norwegischen und einem französischen Unternehmen verbliebenen drei Bieter ihre Angebote pünktlich eingereicht. Wie berichtet, hatte das norwegische Parlament (Storting) 2021 entschieden, dass das Projekt zur erneuten Prüfung an das Storting zurückgegeben werden muss, wenn der Angebotspreis fünf Milliarden Kronen übersteigt.


Das ist jetzt erfolgt, weil sämtliche Angebote der Unternehmen bzw. Bietergemeinschaften Skanska Norge AS und Vassbakk & Stol AS (Norwegen), AF Gruppen Norge AS (Norwegen) und Eiffage Génie Civil (Frankreich) über der vom Storting genehmigten Höchstgrenze lagen.
„Es ist eine Tatsache, dass der Kosten-Rahmen von 2021 nicht eingehalten wird. Daher können wir als Direktion erst mit dem Bau beginnen, wenn wir Klarheit erhalten haben“, konstatierte Kystverket-Direktor Einar Vik Arset, auf einer gemeinsam mit Maloy vekst während der Arendal-Woche veranstalteten Diskussionsrunde zur Zukunft des Stad-Schiffstunnels. Aus Wettbewerbsgründen könne man keine Details zu Preisen oder anderen vertraulichen Informationen bekannt geben. Die eingereichten Angebote würden nun gemäß den für das Ausschreibungsverfahren geltenden Regeln, Anforderungen und Kriterien bewertet.
Konkret bedeutet dies, dass das Storting das Projekt erneut prüfen muss. Damit hängt der Bau des Schiffstunnels am seidenen Faden. „Die Realität ist: Wenn nach all den geleisteten Arbeiten kein Geld für den Baubeginn im Jahr 2026 bereitgestellt wird, wird mit dem Schiffstunnel nichts passieren. Jetzt oder nie. Es ist eine schicksalshafte Zeit für den Schiffstunnel“, so Manager Frank Willy Djuvik von der regionalen Entwicklungsgesellschaft Måløy Vekst.
Die geplante 1700 m lange, 49 m hohe und 36 m breite Röhre durch ein Felsmassiv an der schmalsten Stelle der Halbinsel Stad wäre nach ihrer Realisierung der größte Schiffstunnel der Welt. JPM
Rendering: Kystverket



