Rønne: Neues Hafendesign gefährdet regelmäßige Fährverbindung
Das neue Design des Bornholmer Hafens Rønne stellt eine Herausforderung für herkömmliche Fähren dar. Dies ergibt sich aus Simulationen, die die zu Molslinjen gehörende dänische Reederei Bornholmslinjen gemeinsam mit dem Hafen von Rønne und Niras durchgeführt hat. Die Simulationen zeigen, dass die Hammershus bei bestimmten Windrichtungen nicht mehr sicher in den Hafen ein- und auslaufen kann, wenn die Windgeschwindigkeit 23 Meter pro Sekunde überschreitet – stattdessen sollte die Grenze bei 18 Metern pro Sekunde liegen, empfiehlt der Bericht.


Nach einer längeren Debatte über das neue Design des Hafens von Rønne hatten Bornholmslinjen und der Hafen von Rønne im Februar dieses Jahres angekündigt, gemeinsam Simulationen der Ein- und Auslaufbedingungen im Hafen mit den Schiffen der Reederei unter Wetterbedingungen durchführen, die zuvor noch nicht simuliert worden waren. Nach dem Abschluss dieser Simulationen wurde jetzt ein von unabhängigen Experten (FORCE Technology) erstellter Bericht vorgelegt.
„Leider zeigt dieser Bericht, dass das neue Hafendesign bei bestimmten Windrichtungen die konventionellen Fähren so stark beeinträchtigen wird, dass es aus Sicherheitsgründen nicht mehr vertretbar ist, die Hammershus und Povl Anker bei Windstärken von mehr als 18 Metern pro Sekunde einzusetzen“, konstatiert Molslinjen-CEO Kristian Durhuus. Im schlimmsten Fall könne damit Bornholm an manchen Tagen im Jahr komplett ohne Fährverbindung sein. „Wir wollen nichts anderes, als unsere Verpflichtung als Lebensader der Insel erfüllen und jeden Tag fahren, und wir werden nach Lösungen suchen. Aber wir haben keinen Einfluss auf die Gestaltung des Hafens und die möglichen Folgen für den Fährbetrieb“, so Durhuus.
Bei Windgeschwindigkeiten von über 18 Metern pro Sekunde im Durchschnittswind aus Westen und Nordwesten verschiebe sich die Sicherheitsgrenze für konventionelle Fähren. Der Bericht von FORCE Technology zeigt auch, dass Schnellfähren weiterhin bis zu einer Grenze von 16 Metern pro Sekunde eingesetzt werden können – allerdings mit einer geringeren Sicherheitsmarge als zuvor. „Dies stellt höhere Anforderungen an die Kompetenzen unserer Kapitäne, da es bei der Befahrung des neuen Hafenlayouts weniger Spielraum für Anpassungen oder Fehler gibt“, so Durhuus weiter zu dem Bericht und seinen Schlussfolgerungen, die dem Hafen von Rønne und dem Verkehrsministerium vorgelegt wurden. JPM
Kann bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 18 Metern pro Sekunde nicht mehr sicher den Hafen Rønne bedienen: Die auf der Route Rønne/Køge eingesetzte Fähre „Hammershuis“, Foto: Molslinjen



