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Sturmtief Joshua sorgt für Sturmfluten, Fährausfälle und Schlepperdauereinsätze

Sturmtief Joshua hat die deutsche Nordseeküste an diesem Wochenende mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h voll im Griff, mit Auswirkungen auch auf die Schifffahrt. Neben den Starkwinden mit Orkanböen, Regenereignissen ist auch mit Hochwasser und Überflutungen an der Küste zu rechnen wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte. Einige Fährreedereien zu den Ostfriesischen Inseln haben schon Einschränkungen im Fährdienst angekündigt. Gestrichen wurden im Fährverkehr zwischen Helgoland und Cuxhaven bereits bis Sonntag alle Abfahrten der Katamaran-Verbindung mit der Nordlicht. Auch das Seebäderschiff verkehrt, zumindest an diesem Freitag nicht von Cuxhaven nach Helgoland.

Im Bremerhavener Überseehafen wurden somit schon am Freitagmorgen die Kranarbeiten mit den drei großen mobilen Autokranen an der neuen Ausrüstungskaje der Lloyd Werft an dem Kreuzfahrtschiff Disney Adventure im Kaiserhafen III eingestellt. Weiterhin wurden drei Schlepper von Boluda Germany abgestellt, die dort vermutlich nun das gesamte Wochenende mit „Drücken“ beschäftigt sind, damit sich das an der Westseite des Hafens liegende Schiff bei den zu erwartenden Sturm bzw. Orkanböen aus westlicher Richtung nicht losreißt. Dann würde das größte jemals in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff mit einer grob geschätzten Windangriffsfläche von rund 21.000 Quadratmetern oberhalb der Wasserlinie, entsprechend rund 3 Fußballfelder groß, quer im Hafen liegen. Dabei könnte sich das Kreuzfahrtschiff zum Beispiel an der gegenüberliegenden ABC-Halbinsel die Bordwand aufreißen oder aber die Kaje beschädigen.

Eine Pfahlzugleistung von insgesamt 236 Tonnen stemmten sich somit, verteilt über die drei Schlepper VB Evolution (84 t), VB Vega (72t) und VB Emotion (80 t) seit Freitagvormittag gegen die Bordwand des Disney-Kreuzfahrtschiffes, das vermutlich noch bis zum Ende des Jahres zum finalen Ausbau und Ausrüstung durch die Meyer Werft, in Bremerhaven liegen bleibt. Zwischenzeitlich werden die Schlepper als aber auch die Crewmitglieder dann bei diesen bei den Beschäftigten sehr unbeliebten, weil sehr eintönigen Arbeiten, ausgewechselt. ChrEck

Fotos: Christian Eckardt