
AIDA unterstützt in Kiel die Tafel
Die Tafeln in Schleswig-Holstein haben es gerade schwer. Die Spenden für die Versorgung der ehrenamtlich betriebenen Einrichtungen gehen dramatisch weiter zurück. Mit der Reederei AIDA Cruises hat die Kieler Tafel aber nun einen neuen Unterstützer gefunden. Am 25. September spendete die AIDAluna in Kiel erstmals überschüssige Lebensmittel der Kieler Tafel. Dabei handelte es sich in erster Linie um Gemüse und Obst. „Wir haben zwar an Bord schon ein sehr ausgeklügeltes System um den Verbrauch zu optimieren. Dennoch kann es vorkommen, das etwas übrig bleibt“, so eine Sprecherin. In Kiel hatte die Reederei das Vorhaben schon früher umsetzen wollen, doch es dauerte wegen der erforderlichen Genehmigungen und Prüfungen etwas länger. Jetzt liegen aber alle Genehmigungen zur Abgabe der Lebensmittel vor. Neben Fragen des Lebensmittelrechts, des Gesundheitsamtes müssen auch deutsche Zollbestimmungen eingehalten werden, da die Waren ja nach Zollrecht offiziell zuvor ausgeführt wurden.
Gleichzeitig sind immer mehr Tafeln auch in Schleswig-Holstein in schwerer Not. Erst Ende September meldeten die rund 60 Tafeln im nördlichsten Bundesland einen Rückgang bei den Spenden um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gründe sind hier geänderte Verbrauchswerte und eine optimierte Planung der Lieferketten.
2020 hatte in Kiel bereits die Reederei TUI Cruises Lebensmittel an die Kieler Tafel gespendet. Damals handelte es sich um größere Mengen aus den Lagerräumen der Mein Schiff 1, die wegen der Einstellung von Reisen nicht mehr verbraucht werden konnten. Durch die Pandemie mussten 2020 und 2021 zahlreiche Kreuzfahrten auch in Kiel abgesagt werden. Die Schiffe hatten jedoch zum Teil volle Kühlkammern.
Die Versorgung der Schiffe erfolgt meistens in den deutschen Reisewechselhäfen Kiel, Hamburg, Bremerhaven und Warnemünde. Pro Schiff werden dabei nicht selten bis 15 Lastwagen-Ladungen an Proviant und Ausrüstung angeliefert. Der größte Teil kommt dabei von deutschen Schiffsausrüstern aus dem norddeutschen Raum. FB
Fotos: Frank Behling