„Douglas Mawson“: Nach Taufe in Sydney Start zur Jungfernreise von Hobart
Die am 9. September d.J. als letzte Einheit einer Serie von sieben Expeditionskreuzfahrtschiffen der Infitity-Klasse vom China Merchants Heavy Industry (CMHI)-Werftbetrieb in Haimen an die SunstonStone Maritime Group A/S abgelieferte und in eine ganzjährige Langzeitcharter des 1991 von Greg Mortimer gegründeten australischen Veranstalters Aurora Expeditions angelieferte Douglas Mawson ist am 27. November in Sydney auf den Namen dieses legendären australischen Geologen und Polarforschers getauft worden.
In einem ebenso eindrucksvollen wie symbolträchtigen Zeremonie taufte Emma McEwin, Urenkelin des Antarktisforschers Sir Douglas Mawson, den Neubau, indem sie Eis am Bug statt der traditionellen Champagnerflasche zerschellen ließ –eine Anspielung auf das polare Erbe des Charterers.
„Es ist mir eine große Ehre, dieses bemerkenswerte Schiff im Namen meines Urgroßvaters zu taufen“, sagte Emma McEwin. „Die Douglas Mawson führt sein Vermächtnis aus Mut, Wissenschaft und Staunen fort und erkundet die Welt mit dem gleichen Respekt vor der Natur und der gleichen Neugier, die sein Leben geprägt haben.“ An der Veranstaltung nahm Greg Mortimer, Gründer von Aurora Expeditions-Gründer Greg Mortimer, teil. „Champagner durch Eis zu ersetzen, war eine bewusste und aussagekräftige Entscheidung“, sagte Mortimer. „Es spiegelt wider, wer wir sind – Entdecker der Polarregionen, Verfechter unseres Planeten und stolze Hüter des australischen Erbes der Abenteuerlust. Die Douglas Mawson verkörpert alles, wofür Aurora steht – Pioniergeist, Respekt vor der Natur und den Antrieb, verantwortungsbewusst zu forschen.“
Der auf dem Ulstein-Typ CX103basierende und umfangreichen Zulieferungen technischer Ausrüstungen und Komponenten realisierte Täufling war nach dem ersten Stahlschnitt im Dezember 2023 und der am 30. Mai 2024 erfolgten Kiellegung am 29. November letzten Jahres vom Stapel gelaufen. Neben einer Kapazität von 130 Passagieren in der Polarfahrt bzw. 154 Gästen beim Einsatz in anderen Regionen und dem Platz für bis zu 102 Besatzungsmitglieder verfügt der mit 86 Kabinen ausgestattete 8.076-BRZ-Neubau (IMO 9992713) über fortschrittliche Sicherheitssysteme, energieeffiziente Betriebsabläufe und umweltfreundliche Technologien, die die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren. Das mit dem X-Bow®-Design von Ulstein erbaute Schiff erfüllt die Vorschriften für die Eisklasse 1A sowie der Polarklasse 6/Polar Code Cat. B und soll damit einen sicheren und effizienten Betrieb in einigen der schwierigsten Fahrtgebiete der Welt ermöglichen. Der 10,40 m lange, 18,40 m breite und auf 5,30 m Tiefgang 1250 t tragende Neubau verfügt über dynamische Positionierung (DP), Bugstrahlruder sowie Zero-Speed-Stabilisatoren und ist durch seine redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei vierflügeligen Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port (SRtP) ausgerüstet. Die für TIER III ausgelegten und mit SCR-Katalysatoren ausgestatteten Motoren werden mit schwefelarmen MGO betrieben. Mit dem dieselelektrischen Antrieb soll eine maximale Geschwindigkeit von 15,5 kn erreicht werden. Zur Ausstattung gehören Wärmerückgewinnungs- und modernste Abwasser-Behandlungsanlagen sowie LED-Beleuchtung. Die Ventilation ist für einen 45-fachen Luftwechsel pro Stunde in den öffentlichen Räumen ausgelegt, wobei alle einzelnen Räume mit Frischluft versorgt werden und eine Rezirkulation vermieden wird. Das Innendesign stammt von Tomas Tillberg (USA) und dem finnischen Innenausstatter Mäkinen. Für die Gäste stehen u.a. ein über zwei Decks reichendes Atrium und spektakuläre Bugfenster in Fahrtrichtung, ein beheizter Außenpool, zwei Jacuzzis, je zwei Bars und Restaurants, Lounges, eine Bibliothek, Wissenschaftszentrum, Theater/Lektionsraum, ein Fitnessraum sowie ein Gym und ein Spa zur Verfügung.
Nach der Taufzeremonie verließ die Douglas Mawson Sydney in Richtung Hobart, Tasmanien, um von dort zu ihrer Jungfernreise zu starten. Die zehntägige Umrundung der Insel wird von dem Umweltwissenschaftler und Abenteurer Tim Jarvis AM geleitet, der durch seine Nachstellung der historischen Antarktisexpeditionen von Mawson und Shackleton bekannt ist. Von Tasmanien aus wird der für den Kalt-und Warmwassereinsatz ausgelegte Neubau weiter nach Süden in die Antarktis und zu den subantarktischen Inseln fahren, bevor es nach Norden in Richtung Europa und weiter in die Arktis geht. . Sein Charterer Aurora Expeditions verfügt damit über insgesamt drei Einheiten dieses modernen und für den Betrieb mit Methanol und Batterien vorbereiteten Expeditionsschiffstyps: Neben der jetzt übernommenen Douglas Mawson gehören dazu auch das 2019 in Dienst gestellte Typschiff Greg Mortimer und das 2022 gelieferte Schwesterschiff Sylvia Earle. JPM
Foto: Nantong Maritime Safety Administration



