Nicht um ein Flusskreuzfahrtschiff, sondern um Deutschlands erstes Redaktionsschiff handelt es sich bei dem Neubau The Pioneer One. Das von der Lux-Werft in Mondorf am Rhein erbaute und im Mai an das Berliner Medienunternehmen Media Pioneer abgelieferte und in die deutsche Hauptstadt überführte Schiff dient rund 30 Journalistinnen und Journalisten als Arbeitsplatz.
Die technischen Spezifikationen des 40 m langen und sieben Meter breiten Neubaus, der über 200 qm Fläche verfügt, sind für den täglichen Einsatz im Regierungsviertel auf der Spree und allen Binnengewässern der Zone 4 ausgelegt. An Bord gibt esTV-Übertragungsmöglichkeiten und ein Podcast-Studio. Die für bis zu 200 Personen ausgelegte The Pioneer One, die ihren festen Liegeplatz im Berliner Nordhafen hat, ist nicht nur Sitz der Redaktion sondern auch Leserinnen und Lesern zugänglich. Wenn die Covid-19-bedingten Restriktionen aufgehoben werden, sind Liveübertragungen und Veranstaltungsformate mit bis zu 100 Teilnehmern geplant. Der über einen emissionsarmen Hybridantrieb mit Dieselgeneratoren und Batterien verfügende Neubau ist mit einem Schottel-Pump Jet des Typs SPJ 22 mit einer Eingangsleistung von 90 kW ausgerüstet, der von einem Elektromotor angetrieben wird.
Durch den elastisch gelagerten Einbau wird der Körperschall im Rumpf minimiert und der Geräuschpegel an Bord erheblich reduziert. Mit den im Vorschiff installierten Batterien kann bis zu vier Stunden vollelektrisch mit einer Geschwindigkeit von bis zu19 km/h gefahren werden. Der um 360 Grad steuerbare Pump-Jet ist ein moderner Flachwasserantrieb, der sich durch einen hohen Wirkungsgrad auszeichnet und dem Schiff maximale Manövrierfähigkeit verleiht. Da der Einbau des Pump-Jets bündig mit der Schiffshülle erfolgt, werden zum einen der Schiffswiderstand nicht erhöht und zum anderen das Risiko von Kollisionen mit Treibgut enorm reduziert. Einen weiteren Schutz vor Beschädigungen bietet das Schutzgitter am Einlass. Damit eignet sich der robuste SPJ für den Betrieb in extrem flachen Gewässern – selbst bei eventuellen Grundberührungen verringert sich die Beschädigungsgefahr wesentlich. JPM
Text: JPM, Foto: Schottel