Großsegler „Artemis“ überwintert im Neuen Hafen von Bremerhaven

Die Artemis ist in der Seestadt kein unbekannter Gast: Regelmäßig nimmt der schneeweiße Dreimaster an den Maritimen Tagen teil und war zuletzt im August bei der SAIL Bremerhaven 2025 während ihrer Kurztörns auf der Weser zu sehen. Die Bark gehört zur Tallship Company der Brüder Jan und Jelle Bruinsma aus Franeker in den Niederlanden, die mit der Artemis sowie den Barkentinen Atlantis und Antigua drei historische Großsegler in Fahrt halten.

Gebaut wurde die Artemis 1926 in Norwegen mit einem Stahlrumpf – ursprünglich als Walfänger. Ihr Fahrtgebiet umfasste in erster Linie die nördlichen und südlichen Polarmeere. Von Oslo aus, ihrem damaligen Heimathafen, fuhr sie bis Spitzbergen und in das Beringmeer, ausgerüstet mit einer Dampfmaschine und zwei Hilfsmasten sowie verschiedenen Harpunengewehren. Später war das Schiff rund 40 Jahre als Frachtschiff zwischen Asien und Südamerika unterwegs. Seit einer aufwändigen Restaurierung im Jahr 2001 segelt sie als komfortables Passagierschiff unter niederländischer Flagge, Nord- und Ostsee sind ihr Revier. Im Reformationsjahr 2017 segelte sie dann unter dem Titel „Nordkirchenschiff“ mit insgesamt 1500 Mitgliedern der schleswig-holsteinischen Landeskirche als Botschafterin für Zusammenhalt und Toleranz. Alle Räume sind beheizt – ideale Voraussetzungen also für den Winter an der Wesermündung. Der Dreimaster mit einer Segelfläche von 1.050 Quadratmetern punktet mit zwei edlen Salons, 16 geräumigen Kabinen mit eigener Nasszelle, einem großzügigen Salon mit Bar und zahlreichen Rückzugsorten an Deck.