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Solar-Fähre für Insel Usedom abgeliefert: „Antonia vom Kamp“ emissionsfrei unterwegs

Ein Vierteljahr nach seiner Kiellegung ist der bereits 12. und damit jüngste Neubau eines vollelektrischen Schiffes der Ostseestaal GmbH & Co. KG, eine Elektro-Solar-Fähre für die Insel Usedom, am 19. August nach ihrer Übergabe an die Oderhaff Reederei Peters GmbH & Co. KG. zur eintägigen Überfahrt von Stralsund an das Stettiner Haff gestartet. Im Hafen Kamp auf der Festlandseite Ostvorpommerns wurde die emissionsfreie Fähre am 21. August auf den Namen Antonia vom Kamp getauft und in Dienst gestellt.

Foto: Ostseestaal/P. Peuß

Der Neubau wird auf der vor allem bei Radwanderern beliebten Strecke zwischen Kamp und Karnin auf der Insel Usedom verkehren. Er kann pro Fahrt bis zu 20 Personen und 15 Fährräder befördern. Das neue Elektro-Solar-Schiff ersetzt eine bis vor kurzem dort eingesetzte konventionelle Fähre. Dadurch können ca. 20 Tonnen Kohlendioxid (CO2) jährlich eingespart werden. Gefertigt wurde der Neubau von den Stralsunder Unternehmen Ostseestaal und Ampereship. Solarmodule und Hochleistungsbatterien liefern den erforderlichen Strom für die Passage zwischen Festland und der Insel Usedom, wobei die Liegezeiten an den Anlegern auch zur Aufladung durch Landstrom genutzt werden können.

Foto: Ostseestaal/P. Peuß

Der 14,65 m lange und 4,45 m breite Neubau ist mit 13 Solarmodulen mit einer maximalen Leistung von 4,3 Wp ausgestattet und verfügt über eine Batteriekapazität von 80 kWh. Mit einem 60kW-Ruderpropeller soll eine Dienstgeschwindigkeit von 8 kn und eine Maximalgeschwindigkeit von 15 n erreicht werden.

„Mit der Ablieferung der neuen innovativen Usedom-Fähre tragen Ostseestaal und Ampereship als regional verankerte Unternehmen dazu bei, auch in Mecklenburg-Vorpommern die E-Mobilität aufs Wasser zu bringen“, so Dr. Thomas Kühmstedt, Technischer Direktor von Ostseestaal und Geschäftsführer der Ampereship GmbH. In den zurückliegenden Jahren seien die beiden Stralsunder Firmen beim Bau von Elektro-Solar-Schiffen für die berufliche Binnenschifffahrt europaweit zu einem der Marktführer und in Deutschland so zur Nummer eins aufgestiegen. In ihrem Auftragsbuch stehen derzeit noch weitere vier fest bestellte Neubauten von Elektro-Solar-Schiffen. Drei baugleiche Fahrgastschiffe sind für die Schweiz bestimmt. Das erste befindet sich seit Anfang August in der Bauphase. Zudem hat die Reederei Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) mit Sitz in Konstanz (Baden-Württemberg) ein Elektro-Solar-Fahrgastschiff in Stralsund bestellt und sich eine Option für einen Nachbau bis Ende 2022 gesichert, bei denen es sich um Fahrgastschiffe einer neuen Leistungs- und Größendimension handelt. JPM