Links überspringen

Auch Fjord Line stoppt den Fährverkehr mit Passagieren

Nachdem die norwegische Color Line den Passagier-Fährverkehr zwischen Kiel und Oslo schon Ende August eingestellt hatte, stoppt nun auch die norwegische Reederei Fjord Line ASA, deren Fähren zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden verkehren, den Fährverkehr für Passagiere. Ab dem 27. Oktober werden die Verbindungen zwischen Hirtshals und Kristiansand, Bergen und Langesund aufgrund der anhaltenden Einreisebeschränkungen in Norwegen vorerst bis Ende des Jahres nicht bedient.

Für den Transport von Waren und Arbeitskräften wird ein Schiff auf der Route Hirtshals – Kristiansand eingesetzt. Der auf dieser Strecke eingesetzte Katamaran HSC Fjord Cat, der nur zwei Stunden und 15 Minuten für die Überfahrt benötigt, ist auch bei deutschen Touristen besonders beliebt. Stavanger wird von Hirtshals aus wöchentlich mittwochs und sonntags mit einem neuen Fahrplan angelaufen. Die Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie habe zu einer starken Reduzierung der Passagierzahlen geführt. Insbesondere ist die Reederei auch vom Ausbleiben deutscher Touristen betroffen. Wer aus Deutschland nach Norwegen einreist, wird für zehn Tage unter Quarantäne gestellt. Die Situation habe sich im Herbst verschlechtert. Weitere Kostensenkungen seien daher erforderlich. Das Personal werde um weitere 140 Mitarbeiter reduziert, kündigte die Reederei an. Bereits im August hatte sie rund 300 Mitarbeiter entlassen.

Fjord Cat, Foto: Fjord Line

„Es müssen neue Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Fjord Line aus dieser Krise als starkes und lebensfähiges Unternehmen hervorgeht. Dies bringt eine neue Runde des Downsizing mit sich.“, so der Fjord Line-Vorsitzende Peter Frølich. Gegenwärtig sucht die Fjord Line nach einem neuen CEO. Rickard Ternblom hat dem Vorstand zugestimmt, als CEO von Fjord Line zurückzutreten. Bis ein neuer Manager feststeht, wird Arne Roland als CEO fungieren.

„Neue Zeiten erfordern neue Führungskräfte. Die Pandemie hatte dramatische Folgen für die gesamte Tourismusbranche. Der Vorstand und die Eigentümer von Fjord Line werden alles tun, um das Unternehmen in dieser anspruchsvollen Zeit zu unterstützen”, verspricht Frølich.

Angesichts der sich verschärfenden Pandemie-Situation hat auch die Color Line eine weitere Reduzierung derKapazitäten zwischen Kiel und Oslo angekündigt. Wie das Unternehmen mitteilt, wird die Color Fantasy in Oslo aufgelegt, bis sich die Infektionssituation verbessert hat und die behördlichen Einreisevorschriften geändert werden. Der wichtige Güterverkehr werde mit der Color Magic und der Frachtfahre Color Carrier zwischen Oslo und Kiel sowie mit SuperSpeed ​​1 und 2 zwischen Hirtshals, Larvik und Kristiansand gesichert.

Ab dem 4. November fährt die Color Magic in einem maßgeschneiderten Zeitplan mit Waren und Passagiere, die nur in Oslo zusteigen können. Die Passagiere werden während der gesamten Reise an Bord sein, ohne Möglichkeit des Ausstiegs in Kiel. Die Ausschiffung erfolgt erst nach Rückkehr nach Oslo.

„Eine Reduzierung der Kapazität ist leider erneut erforderlich, und es ist entscheidend, dass die Regierung und das Storting sowohl im Herbst als auch im nächsten Jahr Möglichkeiten zur Kompensation anbieten”, sagt Trond Kleivdal, CEO von Color Line. Die Color Fantasy aufzulegen, bedeute die Entlassung von weiteren 400 Mitarbeitern. JPM