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„Costa Magica“ scheitert als Polizei-Wohnschiff

Die Costa Magica ist zurück in Italien. Das Comeback des ehemaligen Costa-Schiffes wird aber von negativen Schlagzeilen überschattet. Die italienische Zivilschutzverwaltung hatte das Schiff als Wohnschiff für Polizei-Einsatzkräfte während des G7-Gipfels in Brindisi gechartert.

Zuvor war das Schiff seit Anfang April in der Türkei eine Überholung durchlaufen und war für den Einsatz als Kreuzfahrtschiff hergerichtet und mit einem neuen Anstrich versehen worden. Doch nun gab es das böse Erwachen für die in Goddess of the Night umgetaufte Costa Magica.

Der Einsatz als Wohnschiff für rund 2.000 Frauen und Männer der Sicherheitsbehörden beim G7-Gipfel in Brindisi startete mit einem Desaster. Die Einsatzkräfte reichten Beschwerden an die Polizeigewerkschaft SILF ein.

Die Beamten der Polizeibehörden beklagten sich über den Zustand der Kabinen. Fotos von schmutzigen Duschvorhängen und überschwemmten Kabinengängen tauchten in italienischen Medien auf. Nach Angaben der zuständige Präfektur in Brindisi sind 150 der 1.500 Kabinen in einem Zustand, der keine Unterbringung von Einsatzkräften erlaubt. Da im Laufe der Tage noch weitere Mängel bekannt wurden, reagierte der Planungsstab für das G7-Treffen und holte einen Ersatz.   

Während ein Teil Polizisten in Unterkünfte an Land umzogen, wurde die Fähre GNV Azzurra gechartert. Die Goddess of the Night wurde am Donnerstag geräumt und soll nun einer Hafenstaatenkontrolle unterzogen werden.

Die Besatzung der Goddess of the Night versucht zwar die Mängel zu beheben, hat aber Schwierigkeiten. Wie die italienische Zeitung „La Repubblica“ nach Informationen aus Polizeikreisen berichtet, soll auch die Klimaanlage nicht richtig arbeiten und die Beamten hätten stundenlang auf kalte Mahlzeiten aus der Küche warten müssen.

Die Goddess of the Night wurde 2004 von der Fincantieri an die Carnival-Gruppe geliefert und als Costa Magica in Dienst gestellt. Sie fuhr für Costa im Mittelmeer und auch in der Ostsee. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde sie 2020 aufgelegt und 2023 an die griechische Reederei Seajets verkauft.   FB

Fotos: Frank Behling, Neonyx Cruises