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Werftarbeiten an „Amera“ verzögern sich noch weiter

Phoenix Reisen chartert Ersatzschiff für eine Teilstrecke der Weltreise

Für die am 21. Dezember beginnende 143-tägige Weltreise auf dem Kreuzfahrtschiff Amera von Phoenix Reisen gibt es eine schlechte, aber auch eine gute Nachricht für die gebuchten Passagiere. Die schlechte Nachricht ist, dass sich der planmäßige Dockaufenthalt bei der Remontowa-Werft im polnischen Danzig noch weiter verlängert und das Schiff nicht rechtzeitig zum Beginn der Weltreise am 21. Dezember in Hamburg zur Verfügung steht. Die gute Nachricht ist aber, dass die Weltreise trotzdem stattfindet, nur zum Teil mit einem anderen Schiff und von einem anderen Abfahrtshafen.

Wie eine Sprecherin von Phoenix Reisen in Bonn auf Anfrage bestätigte, verschieben sich die Werftarbeiten bei Remontowa noch weiter, Grund sich vor allem Lieferkettenverzögerungen, die so nicht abzusehen waren, so dass schon die für den 14. Dezember geplante Adventsreise der Amera Ende November abgesagt werden musste.

„Wir haben den Gästen verschiedene Optionen, unter anderem die alternative Mitreise an Bord der Artania offeriert“, so Phoenix-Sprecherin Heike Euskirchen.

Foto: Phoenix

Zusammen mit der Hamburger Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement investiert Phoenix regelmäßig in die Auffrischung der Flottenmitglieder. So werden auf dem kleinsten Schiff von Phoenix wieder einige Millionen Euro investiert und dabei wird nicht nur der Gästebereich grundlegend überholt, sondern das Schiff erhält auch einige technische Erneuerungen. Somit werden während der Dockzeit die Hauptmaschinen und Generatoren auf dem seit 2019 für Phoenix fahrendem Kreuzfahrschiff gegen Aggregate der neuesten Generation ausgetauscht, neue Bugstrahlruder und ein neues Abgasrückführungssystem eingebaut. Für die externe Stromversorgung während der Hafenliegezeiten wird ein Landstromanschluss installiert. Der Schiffsrumpf bekommt im Trockendock einen neuen sogenannten Antifouling-Anstrich, um Anhaftungen von Algen zu reduzieren und somit den Schiffswiderstand im Wasser und somit den Brennstoffverbrauch zu reduzieren.

In dem für die rund 835 Gäste sichtbaren Hotelbereich werden viele Kabinen verschönert und in 232 Kabinen werden die bisherigen Badewannen gegen eine moderne Dusche ausgetauscht. In den Korridoren und Treppenhäusern werden neue Teppiche verlegt, der Spa & Poolbereich erhält eine Teilerneuerung, die Rezeption wird modernisiert, im Außenbereich „Schöne Aussichten“ wird das Licht und der Ton optimiert und das Hauptrestaurant „Ozean“ wird komplett neugestaltet.

Die Amera (39.051 BRZ) fährt unter der Flagge der Bahamas und ist Teil der Reederei BSM mit Sitz in Zypern. Das 1988 in Finnland als Royal Viking Sun erbaute Kreuzfahrtschiff ist 205 Meter lang und 29 Meter breit und verfügt auf den neun Decks und ist mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, einschließlich Satellitenkommunikation für Navigation, Telefonie und Internet.


Celestyal Journey, Foto: Celestyal Cruises

Nun wird die Amera in der Werft also nicht pünktlich zum Start der Weltreise fertig und Phoenix hat in der letzten Zeit viel organisiert. „Es wurden viele Option überdacht, bis hin zur Absage der Reise“, so Heike Euskirchen. „Herr Krumpen hat versucht zu organisieren was geht. Der amerikanische Vollcharter der Celestyal Journey wurde aufgrund der Situation in Israel aufgekündigt, ein Glück für Phoenix“, so die Sprecherin weiter, die nun das Schiff für den ersten Teilabschnitt der Weltreise von der zypriotischen Reederei Celestyal Cruises chartern konnte. Ein Wermutstropfen gibt es hier nun für die gebuchten Gäste trotzdem, denn das Schiff wird nun nicht am 21. Dezember in Hamburg, sondern in Genua in Italien starten. Somit werden die Gäste per Bus oder Flug, je nach Wunsch, kostenfrei von Phoenix nach Genua gebracht.

„Die Gäste werden während dieser Reise eine Kreuzfahrt auf einem „Phoenix-Schiff“ haben. Alle eingeplanten Phoenix-Reiseleiter mit Kreuzfahrtdirektorin Nadine Grasshoff gehen an Bord, das Phoenix Show Ensemble ist dabei, Kapitän Jens Thorn, Chefkoch Fritz Pichler, ein deutscher Bordarzt und eine ca. 30-köpfige Gruppe von seachefs gehen mit an Bord, um die typische Phoenix-Atmosphäre zu gewährleisten“, erklärt Heike Euskirchen auf Nachfrage. Natürlich bleibt die Stammcrew der Celestyal Journey auf dieser Reise an Bord und arbeitet im normalen geplanten Einsatz.

Von Genua geht es zum ersten regulär geplanten Anlaufhafen des Teilstücks der Reise, Lissabon, das am 25.12. angelaufen wird. Später geht die insgesamt 25-tägige Reise dieser ersten Etappe der Weltreise dann über die Kanarischen Inseln, Senegal und Namibia bis nach Südafrika. In Kapstadt sollen die Gäste der Weltreise dann am 15. Januar auf die Amera wechseln. Diese wird nach Beendigung der Werftzeit in Danzig direkt, ohne Passagiere, nach Südafrika fahren und dort die Weltreise fortführen. Allein für diese rund 7.000 Seemeilen lange Strecke sind für das Schiff bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Knoten, ohne Bunkerstopp, auch fast 20 Tage Fahrtzeit einzuplanen.

Die gecharterte 219 Meter lange Celestyal Journey (55.877 BRZ) ist ein 1994 in Dienst gestelltes Kreuzfahrtschiff, der zypriotischen Reederei Celestyal Cruises, das das bis 2015 als Ryndam für die Holland-America Line eingesetzt war. ChrEck