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Zwischen Vulkanen und Voodoo

Die französische Reederei Ponant kooperiert seit kurzem mit National GeographicExpeditions. Peggy Günther entdeckte auf einer der ersten Reisen die Kapverden und das Bissagos-Archipel.

„Zum ersten Mal kann ich die Ergebnisse meiner Arbeit an dem Ort vorstellen, wo ich sie gesammelt habe. Und ich werde in einem Bett schlafen!“ Die Biologin Lucy Hawkes freut sich. Bei ihrem letzten Aufenthalt auf den Kapverden schlief sie unter einem einfachen Bretterdach mit Moskitonetz, frischmachen konnte sie sich nur im Meer. Nun freut sich die 40-jährige Britin auf ihre Kreuzfahrtpremiere an Bord der LE DUMONT D’URVILLE. Sie begleitet eine der ersten National Geographic-Reisen in Kooperation mit Ponant. In den USA arbeitet die Marke mit Lindblad zusammen. Gemeinsam mit der französischen Reederei soll nun der europäische Markt erschlossen werden. „Wir wollen Menschen ermöglichen, die Welt zu erforschen, um sie besser verstehen und bewahren zu können. Ponant ist dabei der perfekte Partner, weil sie eine der jüngsten und umweltfreundlichsten Flotten auf einer Vielfalt von Expeditionsrouten einsetzen“, sagt Nathan Philpot, Travel Director von National Geographic Partners. Er begleitet die Kreuzfahrt von den Kapverden zum Bissagos-Archipel und testet neue Ideen, wie etwa das „Beach Clean up“: Einmal pro Reise sollen die Passagiere am Strand Plastikmüll einsammeln, der dann von der Reederei fachgerecht entsorgt wird.

Expeditionsleiter Christophe Bassous will den Gästen diese Idee möglichst schonend beibringen. Schließlich sind sie in erster Linie Luxusurlauber, die eine fünfstellige Summe dafür bezahlt haben, eines der am wenigsten besuchten Länder der Welt kennenzulernen. Neben den mächtigen vulkanischen Bergen auf den Kapverden stehen nämlich auch drei Inseln des Bissagos-Archipels auf den Fahrplan. Mehrere Anbieter haben großes Interesse an diesem neuen Expeditionsrevier, doch aktuell ist allein Ponant hier unterwegs. Dieses Privileg verdankt die Reederei ihrem Kontakt zu Laurent und Sonia Durris. Das Ehepaar unterhält seit sechs Jahren im Nordwesten des Archipels ein kleines Hotel für Sportfischer und hat gute Beziehungen zu den Oberhäuptern vieler Inseln. Und die haben das Sagen in dem kleinen Land, das seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1973 keine komplette Amtsperiode unter ein und derselben Regierung erlebt hat.

„Eine Reise nach Guinea-Bissau ist wie eine Reise in eine vergangene Zeit“, sagt Sonia Durris, um die wenigen englischsprachigen Gäste auf den ersten Besuch in einem Dorf der Bijagos vorzubereiten. „Das Tanzen ist das Wertvollste, was die Menschen hier haben“, sagt Sonja, „deswegen zeigen sie es uns.“ Schon von weitem können die Passagiere die traditionellen Trommeln hören. Stolz bewegen die Männer und Frauen ihre Körper im Rhythmus der Musik. Sie sind eines der wenigen Völker Afrikas, das niemals versklavt wurden, da sie sich bei einer Gefangennahme „schneller umgebracht haben, als der Teufel die Augen schließt“, wie Sonia erzählt.Sie glauben nämlich, dass ihre Seele niemals Ruhe findet, wenn sie außerhalb ihres Landes sterben. Die Verbindung zum Land und zur Natur scheint über allem zu stehen. Voodoozauber und Tieropfer gehören zum täglichen Leben der Bijagos. Es ist wichtig, die Götter bei Laune zu halten. Vom Meer hielten sich die Menschen traditionell eher fern, zu groß ist der Respekt vor den Naturgewalten. Erst seit kurzem versuchen sich die Männer auch als Fischer….

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