Für das Kreuzfahrtschiff Amera des Bonner Veranstalters Phoenix Reisen ist eine Ende der Werftliegezeit in Sicht. Am 9. Februar hat das Schiff die Remontowa-Werft in Danzig zu einer Werftprobe- und Abnahmefahrt verlassen. In der Danziger Bucht startete das Schiff dabei umfangreiche Tests der neuen Maschinenanlage. Verlaufen diese Tests ohne Probleme kommt das Schiff am 14. Februar nach Kiel.
Alle vier Motoren und die beiden Getriebe wurden bei der fast vier Monate dauernden Werftüberholung der Amera ausgetauscht. Wie die Hamburger Managementfirma BSM Cruise Services mitteilt, soll durch diese Maßnahme das Schiff eine bessere Umweltbilanz erhalten. BSM ist Teil Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement, die im Auftrag von Phoenix den Betrieb der Amera übernimmt.
Die alten Wärtsilä-Sulzer-Motorn von 1988 waren auf Schwerölbetrieb optimiert, was damals Standard war. Die neuen Motoren haben eine Abgasnachbehandlung und sind auch für alternative Treibstoffe geeignet. Für eine bessere Effizienz des Schiffsbetriebs sorgen auch zwei neue Propeller.
Gleichzeitig mit der Antriebsanlage wurde laut BSM auch die Schiffselektrik modifiziert. Eine neue Hauptschalttafel und neue Verteiler für das Bordnetz wurden in Danzig eingebaut. Drei Monate lag das Schiff dafür allein in einem Schwimmdock der Werft, da mit Propellern auch Wellen, Stabilisatoren und Ruder ausgebaut wurden.
Damit einher ging auch der Einbau eines Landstromanschlusses, der zukünftig in Häfen das Schiff mit Strom versorgen soll. Dieser Landstromanschluss könnte jetzt auch bereits am 14. Februar beim geplanten Versorgungsstopp in Kiel seine Feuertaufe bekommen. In Kiel hatte BSM auch bei der Artania am 22. Juli 2022 erstmals am Ostseekai Landstrom getestet. Nun ist die Amera das zweite Schiff der Phoenix-Flotte mit einem Landstromanschluss.
Die 1988 als Royal Viking Sun für die Royal Viking Line in Turku gebaute Amera fuhr für verschiedenen Reedereien. Bis 2019 war sie zuletzt für die Holland America Line unter dem Namen Prinsendam aktiv.
Nach dem Multi-Millionen-Dollar-Refit bei Remontowa kann sie nun für die nächsten 10 bis 15 Jahre den aktuellen Umweltschutzvorgaben entsprechen. Im Inneren wurde dabei auch viel gemacht. Wie BSM mitteilt wurden das Ocean Restaurant und die Royal Suite erneuert. 5.000 Quadratmeter Teppich wurden ausgetauscht. Die Nasszellen von 232 Kabinen wurden modernisiert.
Für den Kapitän und die Wachoffiziere gibt es auch eine Neuerung. Ein neues Bugstrahlruder wurde im Dock eingebaut. Damit soll gerade beim Einlaufen des Schiffes in kleineren Häfen das Manövrieren einfacher werden.
Und wie geht es nun weiter? Die Amera wird nach der Ausrüstung in Kiel Kurs auf die Kanarischen Inseln nehmen. In Las Palmas soll es am 23. Februar ein Treffen mit der Celestyal Journey liegen, die Phoenix für die ursprünglich geplante Weltreise als Ersatz gechartert hat.
Die Celestyal Journey sollte den Fahrplan der Weltreise eigentlich auf den Seychellen für Phoenix beenden und dort die Passagiere an die Amera übergeben. Dieser Plan musste gestrichen werden, da die Durchfahrt durch das Rote Meer aktuell nicht ohne Risiko möglich ist. Deshalb gibt es das Treffen jetzt in Las Palmas.
Nach dem Umzug können die Passagiere die Weltreise mit der Amera in Richtung Südamerika fortsetzen. Am 12. Mai soll das Schiff wieder in Bremerhaven sein und die Weltreise dort beenden. FB
Foto: Frank Behling