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Die Welle der neuen Expeditionsschiffe

Im Segment der Expeditionskreuzfahrten stehen reihenweise Neuentdeckungen an: Voraussichtlich 14 eisverstärkte Polarschiffe nehmen in diesem Jahr den Betrieb auf. Dazu kommt noch die eine oder andere bereits im letzten Jahr ausgelieferte Einheit, die bisher noch nicht mit Gästen unterwegs war. Und bis ins Jahr 2023 dürften nochmals rund 16 neue spezialisierte Schiffe folgen. Beat Eichenberger recherchierte.

Die Nachfrage für Expeditionen an Bord eisverstärkter Schiffe ist in den letzten Jahren im Zuge der generell boomenden Entwicklung von Seereisen markant gewachsen. Dies hat mehr und mehr Anbieter bewogen, ihre Kapazitäten zügig auszubauen – was im Umkehrschluss wiederum die Nachfrage befeuert. Waren einst Expeditionsschiffe oft ältere, umgebaute Forschungsschiffe oder vereinzelt auch Eisbrecher, sind heute immer mehr so moderne, gar höchst luxuriöse Einheiten in polaren Gewässern und entlegenen Warmwasserzielen unterwegs.

Foto: MyWorld – stock.adobe.com

Rasant anwachsende Kapazitäten

Noch 2018, so eine Industrie-Studie, zählte die weltweite Flotte spezialisierter Expeditionsschiffe 73 Einheiten mit insgesamt 9640 Betten. Mit den seither ausgelieferten und noch in diesem Jahr zu erwartenden Neubauten kann sich diese Zahl 2021 auf 104 Einheiten mit total 17‘000 Betten erhöhen. Diese Zahlen zeigen übrigens auch auf, dass die durchschnittliche Kapazität eines Expeditionsschiffes von einst 132 (2018) auf 163 (2021) ansteigt, was allerdings unverändert massiv weniger ist als auf „klassischen“ Kreuzfahrtschiffen. Das ist auch der Vorschrift geschuldet, dass in der Antarktis nur maximal 100 Personen gleichzeitig an Land gehen dürfen.

Foto: enapress.com

Es versteht sich von selbst, dass die Bauaufträge für die Schiffe, die im letzten Jahr zur Auslieferung kamen und in diesem und den nächsten Jahren fertig erstellt werden, noch in den Jahren vor der Covid-Pandemie erteilt wurden – ein Spiegelbild des unverrückbaren Glaubens in der Industrie an einen anhaltenden Cruise-Boom. Jetzt, zum unglücklichen Zeitpunkt einer aussergewöhnlichen Krisenzeit, erhalten die Reedereien ihre zusätzlichen neuen Kapazitäten, deren Einsatz im Augenblick noch eine echte Herausforderung ist.

Dies gilt natürlich – um diese Feststellung in ein Gesamtbild einzuordnen – nicht nur für die Expeditionsschiffe, sondern für sämtliche neuen Kreuzfahrtschiffe, die seit dem Ausbruch der Pandemie ausgeliefert werden. Im letzten Jahr waren es insgesamt 15 Neubauten („klassisch“ wie eisverstärkt), die zum grössten Teil bis heute noch nie mit Gästen unterwegs waren. Und in diesem Jahr sollen gar 28 neue Schiffe von den Werften an die Reedereien übergehen, wobei die Tatsache, dass die Hälfte davon kleinere, eisverstärkte Expeditionsschiffe sind, wieder zum Thema zurückführt….

…Lesen Sie weiter in der aktuellen AN BORD.