Eine höhere Achtsamkeit für die Meere hat die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Dr. Karin Kammann-Klippstein, gefordert. „Die Gesundheit der Meere spielt eine enorm wichtige Rolle für ein gesundes Klima, denn die Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphäre bestimmt im Wesentlichen das Klima“, sagte die Präsidentin der zentralen maritimen Behörde der Bundesrepublik Deutschland, anlässlich des diesjährigen „Internationalen Tages der Umwelt“ am 5. Juni.
So sei der Ozean zum Beispiel eine natürliche Senke für Wärme und CO2. Durch die Aufnahme großer Mengen an Wärme aus der Erdatmosphäre reduziere er den Temperaturanstieg auf der Erde. Diese Aufgabe könne der Ozean nur erfüllen, wenn er gesund und widerstandsfähig ist. Die Belastungen durch Einträge unter anderem von CO2, chemischen Schadstoffen und Müll gefährdeten die Gesundheit sowohl der Wassersäule der Meere als auch der marinen Tier- und Pflanzenwelt. Zwar würden die Untersuchungen des Zustands der Meere inklusive des Sedimentes im Rahmen der automatisierten Datenerhebung und der regelmäßig stattfindenden Monitoringfahrten des BSH auf Nordsee und Ostsee zeigten, dass die Belastungen der Meere und der Sedimente durch Schadstoffe in den letzten Jahrzehnten insgesamt etwas zurückgegangen seien. Von einem guten Zustand der Meere können jedoch nicht gesprochen werden.
Aus diesem Grund fordert Dr. Kammann-Klippstein die Bevölkerung auf, sehr achtsam im Umgang mit Produkten zu sein. „Es gibt inzwischen in nahezu allen Branchen zahlreiche Produkte, die sowohl in der Zusammensetzung als auch in Produktion und Vertrieb den Schutz der Meere im Auge haben. Wir als Gesellschaft haben es in der Hand, mit der Wahl solcher Produkte zum Schutz der Meere beizutragen. Das beginnt bei der Auswahl von nachhaltigen Fischprodukten, geht über die Verwendung nachhaltiger Produkte zum Beispiel in der Sportschifffahrt bis zur Beachtung von nachhaltigen Logistikketten.“
Auch die „Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung 2021 bis 2030“ der Vereinten Nationen setzt sich unter anderem mit dem Ziel „Gesunder und widerstandsfähiger Ozean“ für den Schutz und die Wiederherstellung der Ökosysteme ein. Die Vereinten Nationen haben den „Internationalen Tag der Umwelt“ in Erinnerung an die Eröffnung der Konferenz der Vereinten Nationen zum Schutz der Umwelt am 5. Juni 1972 in Stockholm ins Leben gerufen, um das weltweite Bewusstsein und das Handeln zum Schutz der Umwelt zu fördern. Die Bundesrepublik Deutschland hat den 5. Juni vier Jahre später zum jährlichen „Tag der Umwelt“ ernannt. JPM