Der Konflikt rund um die Gaza-Streifen wirkt sich auch weiter auf die Kreuzfahrt aus. Die Anläufe in den Häfen Israels und Ägyptens sind bereits weitestgehend gestrichen. Nun weitet sich der Konflikt auch aufs Rote Meer aus. Die US Marine hat inzwischen einen Zerstörer vom Mittelmeer ins nördliche Rote Meer verlegt, der mehrere Marschflugkörper abfing, die aus dem Süden des Roten Meeres kamen und Israel zum Ziel hatten.
Raketen und Kreuzfahrt vertragen sich nicht. Deshalb hat die Reederei MSC reagiert und das Programm im Roten Meer für diesen Winter kurzfristig gestrichen. Die MSC Orchestra sollte ab Anfang November im Roten Meer eingesetzt werden. Gestrichen wurden ebenfalls die Reisen der MSC Sinfonia im östlichen Mittelmeer.
Als Gründe nannte MSC die geografische Nähe der Fahrtgebiete zu dem Krisengebiet. Da auch eine kurzfristige Ausweitung der kriegerischen Aktivitäten nicht mehr ausgeschlossen ist, werden auch diverse Reiserouten im Rahmen der Grand Voyages geändert, so MSC.
Betroffen sind davon die MSC Virtuosa, die MSC Armonia, die MSC Opera und die MSC Splendida. Diese Änderungen erfolgen auch nach Reisewarnungen für die Region. Betroffen von den Umroutungen sind auch die Celebrity Apex (Celebrity Cruises), Odyssey of the Seas (Royal Caribbean), Nieuw Statendam (Holland America Line) und die Norwegian Gem (Norwegian Cruise Line). Als Ersatz für Haifa, Ashdod und Alexandria werden Häfen auf Zypern sowie in Griechenland und der Türkei angesteuert.
Im Roten Meer gibt es Sorgen vor dem Einsatz von weitreichenden Marschflugkörpern gegen Israel und die Schifffahrt. Der US Zerstörer Carney war am 18. Oktober zusammen mit den Kreuzfahrtschiffen AIDAbella und Mein Schiff 2 durch den Suezkanal ins Rote Meer verlegt worden. Gleich nach 24 Stunden kam es zu einem Zwischenfalls.
Der Zerstörer fing drei Marschflugkörper ab, die aus dem Süden über das Rote Meer angeflogen kamen und Kurs auf Israel und den Golf von Aqaba hatten. Alle drei Marschflugkörper wurden abgeschossen.
„Wir können nicht mit Sicherheit sagen, worauf diese Raketen und Drohnen abzielten, aber sie wurden vom Jemen aus in Richtung Norden entlang des Roten Meeres abgefeuert, möglicherweise in Richtung von Zielen in Israel“, sagte Pat Ryder, Sprecher im Pentagon.
Die USA bereiten wegen der steigenden Kriegsgefahr eine Erhöhung ihrer Flottenpräsenz vor. Neben dem Flugzeugträger Gerald R. Ford wird in dieser Woche der aus den USA entsandte Flugzeugträger Dwight D. Eisenhower in der Region erwartet. Zusätzlich kommt noch die amphibische Angriffsgruppe um den Hubschrauberträger Bataan in der Region zum Einsatz. Die US Navy erhöht nicht nur die Präsenz im Mittelmeer, sondern auch rund um die Arabische Halbinsel. FB