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Ohne Stress und ohne Landgang

Passen Kreuzfahrt und Corona zusammen? Lange wurde diese Frage diskutiert. Die Reederei TUI Cruises wagte am 24. Juli als erstes Unternehmen den Start. Mit den Blauen Reisen rückt das Schiff in die bewährte Rolle zurück. Durch den Verzicht auf Landgänge wird der Kreuzfahrer zum Urlaubsziel. Frank Behling auf der ersten Blauen Reise ab Kiel dabei.

„Die Menschen haben heutzutage verlernt, wie man richtig entspannt. Der Blick aufs Meer ist dafür ideal“, erklärte der bekannte TV-Mediziner Dr. Johannes Wimmer im vergangenen Jahr während der TUI-Kampagne „Mach mal blau“. Was als Marketing-Idee zur Entschleunigung vom Berufsalltag konzipiert war, ist jetzt zur Erholung in Corona-Zeiten voll angesagt. 

Poolparty, Disko und Gedränge am Buffet stehen der Entschleunigung beim Neustart genauso im Wege wie Landausflüge und lange Bustouren. Dafür ist der Schiffsarzt jetzt mit seinem Team die wichtigste Person nach dem Kapitän an Bord. Die Gesundheit entscheidet über den Zutritt. Wer mehr als 37,5 Grad Körpertemperatur hat, wird bereits nach dem Betreten des Ostseekai-Terminals in einen Behandlungsraum geleitet. 

Foto: Frank Behling

Das Messen der Körpertemperatur ist nach der Seenotrettungsübung auch das tägliche Pflichtprogramm für Passagiere. In der sonst als Diskothek genutzten Abtanzbar müssen Passagiere sich zwischen 8 und 12 Uhr einmal einem Temperatur-Scan unterziehen. Leuchtet der Scanner grün ist alles okay. Die ersten Reisen liefen ohne Probleme. 

Und auch für den Fall X ist man gerüstet. Ein Testgerät kann im Bordhospital binnen 70 Minuten einen Covid-19-Test machen. Für den Fall der Fälle gibt es an Bord einen besonders abgeschotteten Bereich mit Balkonkabinen.

Foto: Frank Behling

Die Mein Schiff 1 ist in Corona-Zeiten zur Ruhe-Insel geworden. Wenn Schiffsarzt Dr. Carsten Müller abends über das Oberdeck der Mein Schiff 1 geht, kann er sich ganz normal unterhalten. Keine laute Musik kommt aus den Boxen, kein Hämmern der Bässe bringt Stahlplatten zum Vibrieren.

Auch im Schiff ist es deutlich ruhiger als früher. „Es ist schon eine ganz andere Atmosphäre als sonst. Ich habe den Eindruck, die Menschen erholen sich jetzt noch mehr“, so der Frankfurter Mediziner, der seit 20 Jahren auf Kreuzfahrtschiffen zur See fährt.

Bei den Blauen Reisen sind der Schiffsarzt zusammen mit General Manager Miriam Pospis die ranghöchsten Vertreter der Crew im Passagierbereich. Die beiden gehen deshalb regelmäßig über Deck und sind für Fragen offen….

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