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AIDA – Das Ende der Cara-Klasse

Die Nachricht hatte sich bereits seit dem Frühjahr abgezeichnet. Die AIDAcara wird im Sommer die Flotte der Rostocker Reederei verlassen. Unmittelbar nach den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der ersten Reise mit der „Ur-AIDA“ gab es aus Rostock die Mitteilung, dass das Schiff die Flotte verlassen wird. Käufer und neues Fahrtgebiet sind noch geheim.

Die 1996 bei der damaligen Wärtsilä-Werft in Turku als AIDA gebaute AIDAcara soll nicht an einen direkten Wettbewerber der Carnival-Gruppe gehen. Inzwischen gibt es auch erste Gerüchte über den baldigen Verkauf der AIDAaura und AIDAvita. Befeuert wurden die Gerüchte schon durch Aussagen aus der Führung der Reederei, die das Ziel einer möglichst schnellen Reduzierung der Emissionen ausgegeben hatte. Mit den drei Schiffen der sogenannten „Cara“-Klasse sind nämlich Dinge wie Landstromanschlüsse und saubere Treibstoffe nicht mehr kostendeckend realisierbar.

Die Vorgaben zur Klimaneutralität und der Kurs zur Reduzierung der Treibstoffverbräuche pro Passagier sind mit den Schiffen der ersten Generation nicht einfach zu erreichen. Bei den jüngsten Terminen zur Einweihung der neuen Landstromanlagen in Warnemünde und Rostock waren die Schiffe der „Sphinx“-Klasse als die zukünftig kleinsten Schiffe der Flotte bezeichnet worden. Die ambitionierten Ziele beim Klimaschutz seien bei AIDA nur mit den Schiffen der neuesten Generation zu erreichen.

Bis 2030 will das Unternehmen auch eine völlig neue Klasse von Schiffen in Fahrt bringen, die vollständig ohne den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen über die Meere fahren soll. Die Planungen für diese neuen Schiffe laufen bereits bei AIDA Cruises.

Für die bewährten und beliebten alten Schiffe mit dem dieselmechanischen und dieselelektrischen Antriebskonzepten aus den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts, droht jetzt das baldige Aus.

Aktuell liegen AIDAcara und AIDAaura zusammen in Tallinn und warten dort auf die weiteren Entscheidungen. Die AIDAvita wurde als einziges Schiff von AIDA im Persischen Golf gelassen, wo sie seit März vor Dubai ankert.

Zu konkreten Fragen über die Zukunft der AIDAvita und der AIDAaura wird nur auf die weiter bestehenden Fahrpläne verwiesen. Es gibt aber auch keine Aussage, wann denn diese Schiffe der „Cara“-Klasse wieder in Fahrt kommen sollen.

Was konkret aus den drei „Cara“-Schiffen wird, ist noch geheim. Neben dem Verkauf an ein Unternehmen in der Carnival-Gruppe oder einem Abnehmer im Mittelmeerraum ist auch eine Verschrottung nicht mehr ausgeschlossen.

Der Grund: Seit April steigen die Preise pro Tonne Stahl bei den Abwrackern wieder deutlich. Der Grund ist ausbleibender Nachschub aus den Containerflotten für Abbrecher. Gleichzeitig haben die Stahlwerke in Asien großen Bedarf an Rohstoffen.

Die Folge: Bei den Abwrackern im türkischen Aliaga wurde diese Woche die Marke von 300 Dollar pro Tonne erstmals wieder überschritten. In Indien, Bangladesh und Pakistan haben die Preise für Schiffe innerhalb eines halben Jahres um fast 100 Dollar pro Tonne auf über 500 Dollar die Tonne zugelegt. FB