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Hamburger Seemannsclub räumt schon im Frühjahr auf – 46 Müllsäcke auf einen Streich an einem Tag

Reifen, Windeln, Kippen – das Team vom DUCKDALBEN macht klar Schiff.

Pressemitteilung

Autoreifen, LKW-Teile, Stacheldraht und 46 volle Müllsäcke mit Plastik, Zigarettenkippen und anderem Müll. Das ist die Bilanz der „Wir räumen-auf-Aktion“ im Seemannsclub DUCKDALBEN. Klar-Schiff-gemacht wurde rund um den Club unter der Köhlbrandbrücke und in den club-nahen Bereichen des Hafens zwischen Eurogate Containerterminal, A7 und Bahngleisen. Dabei waren die „Bufdis“, die derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst im Seemannsclub erfüllen und weitere Mitarbeitende. Jan Oltmanns, Clubleiter: „Sonst heißt unser Motto, Support for Seafarers Dignity. Dieses Mal ging es zusätzlich um Würde gegenüber Natur und Umwelt. Derzeit lässt uns die Pandemie noch Zeit für anderes. Daher haben die Bufdis angepackt, um den Zivilisationsmüll zu beseitigen und den Seeleuten eine grüne Oase Duckdalben zu präsentieren“.

Jan Oltmanns rechnet nach: Allein die etwa 100 achtlos weggeworfenen und von den Bufdis korrekt entsorgten Kippen repräsentieren ein Strafgeld von 5.500 Euro. In Hamburg kostet es 55 Euro, wenn die Kippe achtlos in die Landschaft geschnippt wird. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vergiftet ein einziger weggeworfener Zigarettenstummel 40 Liter Grundwasser. Trinkhalme lassen Seevögel verenden. Plastik ist praktisch – überall, etwa als praktischer to-go-Trinkbecher mit Deckel. Kunststoff zerfällt und gerät als Mikroplastik in die Meere.

Bereits die Jahre zuvor nahmen Clean-Teams des Clubs an der Hamburger Aktion „Hamburg räumt auf“ teil. Sie ist Teil der internationalen Kampagne „Clean up the world“ und findet gewöhnlich im März statt. Vergangenes Jahr fiel sie Corona-bedingt aus. Dieses Jahr soll die größte Stadtputzaktion Deutschlands im Herbst stattfinden. Jan Oltmanns: „Wir haben die Aktion vorgezogen, weil wir schon jetzt ein Zeichen des Optimismus setzen wollen. Bis Herbst wollten wir nicht warten, denn der Müll im Hafen wird nicht weniger, sondern mehr. Deswegen sind wir auf eigene Faust losgezogen und haben aufgeräumt – gerüstet mit Müllsäcken und Greifern, Handschuhen und Warnwesten.“

Mit einem Appel richten sich die Bufdis an alle, die an den Kais und Terminals arbeiten und unterwegs sind. „Haltet unseren Hafen sauber! Wir alle sind gefragt“. Der Club zeigt im Kleinen, was in Sachen Umweltschutz an der Hafenkante möglich ist: Ökostrom, Regenwassernutzungsanlage, Warmwassererwärmung mit Solar, Müllvermeidung durch Pfandflaschen und Mülltrennung / Recycling. Und alle fünf Fahrzeuge, die die Seeleute von den Terminals in den Club bringen und sie zurückfahren, laufen mit Erdgas. Derzeit bemüht sich der Club um elektro-betriebene Kleinbusse, um auch hier Zeichen zu setzen. Anke Wibel, Leiterin des Clubs: „Wir suchen Partner, die uns bei der E-Mobilität unterstützen mit Know How und am besten mit einem Sponsoring.“

Text: PM Seemannsclub DUCKDALBEN