Mit der Ankunft des Expeditionskreuzfahrtschiffes Ocean Victory am 28. März in Ushuaia hat der in Kopenhagen ansässige Veranstalter Albatros Expeditions A/S die letzte Saison-Charterreise mit dem im November letzten Jahres übernommenen Neubau beendet.
Den zu einer von der in Miami ansässigen Reederei SunStone Ships bei der China Merchants Heavy Industry-Werft in Haimen bestellten Serie von sieben Einheiten der Infinity-Klasse gehörenden Neubau, der sich im Eigentum der Ocean Victory Partners Ltd. befindet, hatte die Werft bereits am 12. Oktober 2021 als dritte Einheit abgeliefert. Er wird in der Wintersaison von Albatros Expeditions eingesetzt und in der Sommersaison von Victory Cruises, einer Schwestergesellschaft von American Queen Voyages mit Alaska-Reisen beschäftigt.
Nach Mitteilung von Albatros Expeditions, einem seit 35 Jahren aktiven familiengeführten Unternehmen, konnte man die Antarktis-Saison 21/22 erfolgreich abschließen. Man sei der einzige Antarktisbetreiber, der eine ununterbrochene Saison absolviert habe. Dabei sei die Unterstützung durch die Branche und die Passagiere überwältigend gewesen und man freue sich, dass man die Möglichkeit hatte, den Partnern zu helfen, nach einigen mageren Jahren wieder Einnahmen zu erzielen.
Zwar sei es nicht ohne Schwierigkeiten und Komplikationen abgegangen, doch dank der harten Arbeit und der Entschlossenheit des eigenen Teams habe man die plötzlichen Veränderungen bewältigt, die Covid-19 der Branche in den letzten sechs Monaten aufgezwungen hat.
„Wir hätten die Saison nicht abschließen können ohne die nahtlose Kommunikation unseres Handling-Teams mit den Kunden, ohne das Expeditionsteam, das neben seinen regulären Aufgaben Tausende von Covid-19-Tests durchführte, und ohne unseren Partner CMI, der sich um die besonderen Umstände kümmerte. Dank der zusätzlichen, speziell ausgebildeten Expeditionscrew an Bord konnten wir Best-Practice-Protokolle anbieten und beweisen, dass Kreuzfahrten auch mitten in einer Pandemie noch möglich sind.“, heisst es in der Pressemitteilung.
Es wird eingeräumt, dass man zwar auch positive Fälle an Bord der Ocean Victory hatte, aber es sei gelungen, diese auf einem Niveau zu halten, so dass das Schiff nicht unter Quarantäne gestellt werden musste. Durch die Anwendung strenger Sicherheitsprotokolle, die Isolierung und die Begrenzung des Risikos weiterer Infektionen auf ein Minimum habe man keine Abfahrten absagen müssen. Durch die Einhaltung von Impfvorschriften, die Quarantäne in der Drake-Passage, das Tragen von Gesichtsmasken und die Begrenzung der Größe der Passagiergruppen habe man die Risiken minimieren und gleichzeitig den Komfort und die Zufriedenheit der Passagiere garantieren können.
„Wir hoffen sehr, dass das Schlimmste nun hinter uns liegt und dass es keine weiteren Beispiele von Expeditionsunternehmen gibt, die gezwungen sind, ihre Saison wegen der Pandemie vorzeitig zu beenden.“, heisst es weiter. Man freue sich jetzt auf die Arktis-Saison 2022. Dabei werde man sich erneut in die Polarregionen wagen, um die Inseln des Nordatlantiks zu erkunden. Besonders freue man sich darauf, im Mai 2023 das neueste Schiff in der Flotte, die Ocean Albatros, begrüßen zu dürfen, ein Schwesterschiff der Ocean Victory, das ab dem nächsten Jahr zu Arktis- und Antarktisexpeditionen auslaufen wird.
Die nach den Vorschriften und unter Aufsicht von Bureau Veritas zu erstellenden Neubauten basieren auf dem Entwurf CX103 der norwegischen Ulstein-Werft und verfügen über die charakteristische Bugform des patentierten Ulstein X-Bow-Design. Die 104 m langen, 18 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe erfüllen die Vorschriften für die Eisklasse 1 A, Polar Klasse 6/Polar Code Cat. B, verfügen über dynamische Positionierung (DP), Bugstrahlruder, Zero-Speed-Stabilisatoren und sind durch ihre redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei vierflügeligen Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port (SRtP) ausgerüstet.
Die für TIER III ausgelegten und mit SCR-Katalysatoren ausgestatteten Motoren werden mit schwefelarmen MGO betrieben. Zur Ausstattung gehören Wärmerückgewinnungs- und modernste Abwasser-Behandlungsanlagen sowie LED-Beleuchtung Die Ventilation ist für einen 45-fachen Luftwechsel pro Stunde in den öffentlichen Räumen ausgelegt, wobei alle einzelnen Räume mit Frischluft versorgt werden und eine Rezirkulation vermieden wird. Zu den Besonderheiten der über 93 Suiten für 185 Gäste, davon 90 Prozent mit eigenem Balkon, verfügenden Ocean Victory gehören – neben den ausklappbaren Beobachtungsplattformen im Bug und dem Infinity-Pool im Achterschiff – eine Polar Observation Lounge und – ergänzend zur Marina am Heck – seitlich im Rumpf über Wasserlinie angeordnete angeordnete hydraulische Seitenpforten für Aktivitäten wie Tauchgänge oder Kajak-Exkursionen. JPM