Links überspringen

Nautische Jahreszahlen 2021, sicheres Jahr, Pandemie ohne Einfluss auf Kontinuität

Pressemitteilung

Die für die sichere und rasche Abwicklung des Schiffsverkehrs sowie für die Einhaltung des Hafensicherheitsgesetzes (Havenbeveiligingswet) verantwortliche Hafenmeister-Abteilung (Divisie Havenmeester) des Hafenbetriebs Rotterdam (Havenbedrijf Rotterdam N.V.) hat das zweite Coronajahr gut überstanden. Die Pandemie brachte die Kontinuität der Dienstleistungen nicht in Gefahr.

Die Anzahl der Seeschiffe, die in Rotterdam anlegte, stieg um ca. 700 auf fast 29.000. Es wurden drei schwere Unfälle verzeichnet. Dabei wurde nur materieller Schaden verursacht. Die Anzahl der Seeschiffe, die 2021 in Rotterdam anlegte, stieg von 28.169 auf 28.876. Diese Zahl liegt unter dem Niveau von 2019, als 29.492 Seeschiffe im Rotterdamer Hafen anlegten. Diese Differenz ist hauptsächlich auf die Maßstabsvergrößerung der Containerschifffahrt zurückzuführen.

Etwas höherer Schaden 

Der nautische Sicherheitsindex für Unfälle (7,5) erzielte einen besseren Wert als der angestrebte Wert, i.e. 7. Der Index für das Sicherheitsumfeld (Safety Environmental Index) bei Inspektionen (7,4) erreichte fast den Zielwert von 7,5. Durch die Pandemie wurden weniger Inspektionen, diese jedoch zielorientierter, durchgeführt. Dadurch kam es zu verhältnismäßig mehr Inspektionsergebnissen. Insgesamt wurden 462 Bußgelder verhängt, davon 76 für Freizeitboote. Die Zahl der Unfälle – die Hälfte davon waren Parkunfälle (67) – stieg von 122 auf 144. Darunter waren auch drei schwere Unfälle: Ein Seeschiff fuhr gegen die Caland-Brücke, ein Binnenschiff streifte ein Seeschiff im Eemhaven und ein Motorschlepper kenterte in der Bocht van Esch nahe der Van Brienenoord-Brücke.

Der Hafenmeister René de Vries blickt zufrieden auf das zweite Coronajahr zurück. „Ich bin stolz auf meine Kolleg*innen. Auch in diesem zweiten Coronajahr kamen die Dienstleistungen nicht in Gefahr und der Hafen blieb gut erreichbar. Zudem war es auch ein sicheres Jahr. 144 Zwischenfälle bei ca. 800.000 Schiffsbewegungen sind kein hoher Wert – wobei die Zunahme der Anzahl der Unfälle natürlich keine Zufriedenheit aufkommen lässt. Häufig handelt es sich um Zwischenfälle, die durch hastiges Verhalten beim Anlegen entstehen. Seeleute sind über eine viel längere Zeit an Bord – die Anforderungen an die Besatzungen sind hoch. Das verlangt zusätzliche Wachsamkeit von uns, denn wir haben die Pandemie noch nicht hinter uns gelassen“, äußert sich der Hafenmeister.

Corona

Die Corona-Pandemie hatte auch 2021 einen dominanten Einfluss auf die Arbeit der Abteilung Hafenmeister. Dies wiederum führte dazu, dass die Arbeit zu bestimmten Zeiten anders organisiert wurde. Inzwischen ist das Verfahren zur Maritime Declaration of Health (MDoH) automatisiert worden. Vorheriges Jahr erforderte diese noch 25.000 manuelle Beurteilungen.

Der Hafenbetrieb und die örtlichen Gesundheitsämter (GGD) hielten auch 2021 jeden Tag zum Thema Pandemie Rücksprache miteinander. Erforderlich war dies vor allem deshalb, weil Besatzungsmitglieder, die an Covid-19 erkrankt waren oder in engem Kontakt damit gestanden hatten, untergebracht und abgelöst werden mussten. Hunderte von Seeleuten verbrachten infolgedessen ihre Isolation oder Quarantäne im Wings/Fletcher Hotel in der Nähe des Flughafens Rotterdam, bevor sie ihre Reise nach Hause oder auf See fortsetzen durften.

Die Dekontaminierung von Schiffen führte gelegentlich zu Großaktionen, bei denen schwimmende Hotels die Besatzung aufnehmen mussten. Die Wechsel der Besatzungen fanden wie üblich in Rotterdam statt, führte jedoch gelegentlich zu einem zusätzlichen Andrang im Wings/Fletcher Hotel. Die Port Health Authority Rotterdam und dieses Hotel haben 2020 einen Partnerschaftsvertrag geschlossen. Die Port Health Authority Rotterdam (PHAR) ist eine Partnerschaft zwischen einer Reihe von Akteuren, zu denen der Hafenbetrieb, die Sicherheitsregion Rotterdam-Rijnmond und das örtliche Gesundheitsamt Rotterdam-Rijnmond gehören. Ein wichtiger Teil des PHAR ist die Bekämpfung von Infektionskrankheiten (z. B. von Corona) im Rotterdamer Hafen.

Der Hafenbetrieb war einer der Initiatoren hinsichtlich der Ermöglichung der Corona-Impfung aller Seeleute. Insgesamt sind seit dem 15. Juni 2021 fast 25.000 Impfungen (mit dem Janssen-Impfstoff) bei Seeleuten durchgeführt worden. Mehr als die Hälfte aller Impfungen erfolgten in Rotterdam. Letzte Woche wurde zudem offiziell mit der ergänzenden Booster-Impfung (mit dem Pfizer-Impfstoff) für Seeleute begonnen.

Text: PM Port of Rotterdam / Hafenbetrieb Rotterdam