Chinesen lieben Kreuzfahrten. Aus der Volksrepublik buchen inzwischen über 2,5 Millionen Menschen pro Jahr eine längere Seereise. Das Wachstumspotenzial ist gigantisch – so wie alles im Reich der Mitte. Für diesen Markt gibt es jetzt auch ein Schiff, das speziell für Wünsche chinesischer Passagiere entwickelt wurde. Frank Behling sah sich auf der COSTA VENEZIA um.
Die Costa Venezia ist das Symbol italienischer Lebensart und zugleich eine für Urlauber aus China optimierte Urlaubsart. Es ist das Typschiff einer ganzen Serie von Neubauten, die bald auch in China entstehen sollen.Im Februar mussten aber Tausende Reisebüromitarbeiter und Journalisten aus China noch nach Italien reisen, um dort die Präsentation des neuen Flaggschiffes der Marke Costa Asia zu erleben. Gebaut wurde die „Costa Asia“ bei der italienischen Fincantieri-Werft in Monfalcone. Am 8. März startete sie zur Jungfernreise in Richtung Shanghai.
„China hat ein großes Potenzial Und wir haben das Ziel, dieses Potenzial weiter zu entwickeln“, sagt Mario Zanetti, der Präsident von Costa Asia. „In China ist die Lust auf Reisen deutlich zu spüren. Dabei ist die Kreuzfahrt die ideale Art für den Urlaub. Mit der Costa Venezia haben wir ein Schiff, das die schönsten Dinge Italiens nach Asien bringt“, so Mario Zanetti, Präsident von Costa Asia.
Costa Asia ist Teil der Carnival-Gruppe, die sich den Markt in China seit fast 15 Jahren genau angeschaut hat. 2006 startete die europäische Carnival-Tochter Costa mit der Costa Allegra in China. Was als Test begann, wurde inzwischen zur festen Größe.
„Die Chinesen lieben die italienische Lebensart, auf vielerlei Art“, sagt Zanetti. Mit vier Schiffen und über 10000 Betten ist Costa inzwischen einer der großen Anbieter im chinesischen Markt. Das Erfolgsrezept ist die Öffnung des Produkts für chinesische Passagiere.Die erste Bordsprache der Schiffe ist zwar Englisch – wegen Solas. Chinesisch ist aber die Sprache, die allgegenwärtig ist. Alle Beschriftungen, Infotafeln und Speisekarten sind bei Costa Asia in Chinesisch. „Das ist unser Bekenntnis zu China“, so Zanetti. Er zeigt nur zu gern die Einflüsse. „Unsere Gäste aus China lieben gute Küche, besonders aus Italien“, sagt er.
Wer an Bord der Costa Venezia jetzt Pagodendächer, eine chinesische Mauer und Reis als Hauptnahrung erwartet, wird enttäuscht. Goldene Löwen-Skulpturen, rote Plüschpolster und Teppiche sowie Jackie Chan als Wachsfigur deuten zwar auf die asiatische Nähe hin.Dominierend ist jedoch Bella Italia. „Das liegt daran, dass Italien in China sehr beliebt ist. Besonders die Küche ist ein Grund für die Beliebtheit“, sagt Zanetti.
Das größte Restaurant ist mit 1500 Plätze das Canal Grande. Wie beim Vorbild in Venedig durchzieht ein Kanal mit einer echten Gondel aus Venedig den Raum. Pizzeria, Eis-Salon und viele kleine Cafés wurden integriert. Die sonst auf Kreuzfahrten übliche Basketball-Arena wurde durch einen Fußballplatz mit Kunstrasen und der Bemalung Juventus Turin ersetzt. Juve ist in China der Inbegriff für europäischen Sport….
Fotos: Frank Behling