Das Design der Costa Toscana ist eine Hommage an die Schönheit der gleichnamigen Region in Italien. Nach der im Dezember 2018 von der Papenburger Meyer Werft als Typschiff der Helios-Plattform an AIDA Cruises gelieferten AIDAnova und der am 5. Dezember 2019 von der Schwesterwerft Meyer Turku Oy abgelieferten Costa Smeralda ist der heute (am 15. Januar) in dem bereits am Vortrag gefluteten Naturdock nach der traditionellen Kanonenschuss-Zeremonie aufgeschwommene und an den davorliegenden Ausrüstungskai verholte Neubau bereits das dritte Schiff der Costa Gruppe, das mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben wird.
„Das Aufschwimmen ist für uns Schiffbauer immer ein ganz besonderes Ereignis, da das Schiff endlich in sein künftiges Element überführt wird. Da dies auch der Beginn der letzten Phase des Schiffbaus ist, gewinnen all die spannenden Farbgebungen, Einrichtungen und besonderen Erscheinungsmerkmale ihre endgültige Gestalt. In den kommenden Monaten wird die Costa Toscana an der Pier komplettiert, im Herbst erprobt und abgeliefert“, sagte Meyer Turku-CEO Tim Meyer. Schon jetzt sei an seinem Äußeren erkennbar, dass es ein sehr schönes Schiff werde und er sei überzeugt, dass den Gästen ihr Aufenthalt an Bord sehr gefallen wird. Zu Beginn des neuen Jahres wolle er zu diesem besonderen Anlass nach vorn blicken: „Ich glaube, dass die Costa Toscana in einer Welt in Fahrt kommt, in der die Passagiere die Wunder der See und des Schiffes auf einer Kreuzfahrt wieder in vollem Umfang geniessen können“, gab er dem mit Planen geschützten Neubau an diesem grauen und kalten Wintertag in verschneitem Umfeld mit auf seine erste kurze Reise an den Ausrüstungskai.
Die zum amerikanischen Carnival Corporation gehörende Costa Gruppe, die neben Costa Crociere auch AIDA Cruises und Costa Asia einschließt, ist nach Angaben von Mario Zanetti, Chief Commercial Officer von Costa Crociere und Präsident von Costa Asia, das weltweit das erste Kreuzfahrtunternehmen, das die umweltfreundliche LNG-Technologie eingeführt hat. Sie hat insgesamt fünf neue Schiffe mit LNG-Antrieb bestellt. Dazu gehören die Costa Smeralda und die AIDAnova, die beide Teil eines Expansionsprogramms sind, das insgesamt sieben neue Schiffe für mehr als sechs Milliarden Euro umfasst, die bis 2023 an die Costa Gruppe zu liefern sind.
„Trotz der derzeit schwierigen Situation, führt die Costa Gruppe ihre Investitionen in den Flottenausbau fort. Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Branche erholen wird und glauben, dass wir das Niveau vor der Pandemie wiedererreichen oder vielleicht sogar noch übertreffen können. Deshalb freuen wir uns über den Zulauf neuer Schiffe wie der Costa Toscana. Dieses Schiff verkörpert die Kernaspekte, auf die wir uns in Zukunft fokussieren wollen:
1. Es ist ein exzellentes und innovatives Schiff, attraktiv für neue Kunden, was ein entscheidender Punkt sein wird, wenn die Menschen wieder frei reisen können und große Lust auf Urlaub haben werden.
2. Die Umweltperformance. Unsere Unternehmensstrategie zielt darauf ab, unserer Flotte und unseren Betrieb vollständig in ein nachhaltiges Geschäftsmodell umzuwandeln. Neben der LNG-Technologie entwickeln wir weitere innovative Lösungen, wie z. B. Landstrom-Anschlüsse, Batterie- und Brennstoffzellentechnik. Unser langfristiges Ziel ist ein Schiffsbetrieb mit null Emissionen.“
„Die Costa Toscana wurde als reisende „Smart City“ konzipiert, in der nachhaltige Lösungen und Konzepte der Kreislaufwirtschaft angewendet werden, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Dank der Verwendung von Flüssigerdgas (LNG) ist es möglich, die Emissionen von Schwefeldioxid (Null-Emissionen) und Feinstaub in die Atmosphäre (95-100 Prozent Reduktion) praktisch zu eliminieren und gleichzeitig die Emissionen von Stickoxiden (direkte Reduktion von 85 Prozent) und CO2 (bis zu 20 Prozent) deutlich zu senken. An Bord gibt es Seewasser-Entsalzungsanlagen. Der Energieverbrauch minimiert sich dank eines intelligenten Energieeffizienzsystems erheblich. Darüber hinaus werden an Bord Materialien wie Plastik, Papier, Glas und Aluminium zu 100 Prozent getrennt gesammelt und recycelt. Dies ist Teil eines integrierten Ansatzes, der Projekte der Kreislaufwirtschaft unterstützt.
Das Design des neuen Neubaus ist eine Hommage an die Toskana und das Ergebnis eines kreativen Projekts unter der Leitung des Stardesigners Adam D. Tihany. Es wurde entwickelt, um nach seinen Angaben „das Beste dieser wunderbaren italienischen Region, die dem Schiff, seinen Decks und den wichtigsten öffentlichen Bereichen ihre Namen gibt, gebündelt an einem Ort zum Leben zu erwecken“. Adam D. Tihany hat mit einem internationalen Team von renommierten Architekturbüros – Dordoni Architetti, Jeffrey Beers International und Partner Ship Design – zusammengearbeitet, um die verschiedenen Bereiche des Schiffes zu gestalten. Alle Einrichtungsgegenstände, Beleuchtungen, Stoffe und Accessoires stammen aus Italien, hergestellt von 15 renommierten italienischen Design-Firmen. Die Einrichtung an Bord fügt sich perfekt in diesen außergewöhnlichen Rahmen ein: Vom Solemio Spa bis zu den Themenbars, die in Zusammenarbeit mit großen italienischen Marken entstanden sind. Dazu 16 Restaurants und Bereiche, die dem „kulinarischen Erlebnis“ gewidmet sind – darunter ein Familien-Restaurant und das LAB Restaurant, in dem Gäste ihre Kochkünste unter der Anleitung von Costas Köchen ausprobieren können.
Zur dieselelektrischen Maschinenanlage des 337 m langen, 42 m breiten und max. 8,8 m tiefgehenden 185 000-BRZ-Neubaus gehören vier MaK-Hauptdiesel des Typs M46 DF, mit denen über ABB-Azipodantriebe eine Dienstgeschwindigkeit von 17 kn erreicht werden soll. Zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit wurden vier Bugstrahler installiert. Das „Herz“ des über 19 Decks, darunter 16 Passagierdecks verfügenden Neubaus wird das „Colosseo“ sein, ein Raum für große Shows in der Schiffsmitte, das sich über drei Decks erstreckt. Die großen Bildschirme, die sowohl an den Wänden als auch auf der Kuppel positioniert sind, erschaffen in den Anlaufhafen und in jedem Moment des Urlaubs eine andere Atmosphäre für die Gäste. Die große Freitreppe über drei Decks am Heck der Costa Toscana ist ein idealer Ort, um auf das Meer zu schauen, die Seefahrt zu genießen und sich unterhalten zu lassen. Auf dem obersten Deck befindet sich ein Open-Air-Balkon mit einem Kristallboden. Dazu kommen vier Swimmingpools, darunter ein Salzwasser-Pool, und einen neuer Beach Club, ebenfalls mit italienischem Flair. Komfortabel und elegant spiegeln auch die 2.663 Kabinen für rd. 6730 Gäste, davon 62,6 Prozent mit Balkon, den italienischen Stil und Geschmack wider.
Die im Dezember 2021 unter italienischer Flagge in Fahrt kommende Costa Toscana gibt in der Saison 2021-22 ihr Debüt in Brasilien. Die Premieren-Kreuzfahrt über Silvester startet am 26. Dezember 2021 von Santos aus. Die einwöchige Route führt nach Salvador und Ilhéus mit Rückkehr am 2. Januar 2022 nach Santos. Ab dem 2. Januar bis zum 10. April 2022 bietet die Costa Toscana weitere 15 Kreuzfahrten mit der gleichen Reiseroute an, die in Santos und Salvador beginnen. Zu den 15 Kreuzfahrten gehören auch die Abfahrten zu Karneval und Ostern, bevor nach Europa zurückkehrt. JPM