Trotz der derzeitigen Verunsicherungen u.a. durch geopolitische Verwerfungen hat die in weiten Bereichen der Kreuzfahrtindustrie deutliche Nachfragesteigerungen dazu geführt, dass sich der aktuelle Orderbestand weltweit auf ca. 52 Einheiten im Gesamtwert von mehr als 35 Mrd. Dollar erhöht hat. Bemerkenswert ist, dass sich einige Reedereien inzwischen wieder Bauplätze auch für sehr große Einheiten sichern.
Nachdem die Carnival Corporation erst am 13. Februar die Bestellung eines weiteren LNG-betriebenen Schiffes der Excel-Klasse mit einer Vermessung von ca. 180.000 BRZ und einer Kapazität von mehr als 6.400 Gästen bei der Papenburger Meyer Werft bekannt gegeben hatte, hat jetzt auch die an der New Yorker Börse notierte Royal Caribbean Group am 15. Februar mitgeteilt, dass sie mit der im französischen Saint-Nazaire ansässigen Werft Chantiers de l’Atlantique eine Vereinbarung über die Bestellung eines siebten Schiffes der 2009 eingeführten Oasis-Klasse unterzeichnet hat, das im Jahr 2028 von ihrer Marke Royal Caribbean International in Dienst gestellt werden soll.
Bei der Werft befindet sich derzeit die von der Reederei im Februar 2019 bestellte Schwester Utopia of the Seas in der Ausrüstung. Dieser 362 m lange 236.860-BRZ-Neubau soll bekanntlich als erstes mit LNG zu betreibendes Schiff der Reederei im Juni die Werft verlassen.
„Während wir dem Debüt der Utopia of the Seas in diesem Sommer entgegenfiebern, träumen wir bereits von dem nächsten Schiff der Oasis-Klasse“, sagt Jason Liberty, Präsident und CEO der Royal Caribbean Group. „Über alle unsere drei Marken hinweg konzentrieren wir uns darauf uns selbst herauszufordern, um das ultimative Urlaubserlebnis zu bieten.“
Erst kürzlich hatte die Gruppe mit der Silver Nova (BRZ: 54.700), Celebrity Ascent (BRZ: 141.420) und Icon of the Seas (BRZ: 248.663) drei Neubauten von der Meyer Werft-Gruppe bzw. Chantiers de l‘Atlantique übernommen.
„Dieser Auftrag signalisiert das anhaltende Vertrauen der Royal Caribbean Group in unsere Partnerschaft, die einige der innovativsten Schiffe auf See hervorgebracht hat“, freut sich Laurent Castaing, Generaldirektor von Chantiers de l’Atlantique, über den Auftrag, der noch unter einem Finanzierungsvorbehalt steht, der voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres aufgehoben werden kann.
Als zweitgrößtes Kreuzfahrtunternehmen der Welt verfügt die Royal Caribbean Group über eine derzeit Flotte von 65 Schiffen. Sie ist Eigentümerin und Betreiberin der Kreuzfahrtmarken Royal Caribbean International, Celebrity Cruises und Silversea Cruises und zu 50 Prozent an dem Hamburger Joint Venture TUI Cruises beteiligt, das Hapag-Lloyd Cruises einschließt. Gemeinsam befinden sich für diese Marken acht weitere Schiffsneubauten in Auftrag. JPM
Foto oben: Utopia of the Seas auf der Bauwerft Chantiers de l’Atlantique, Foto: Chantiers de l’Atlantique/Bernard Biger (Archiv)